Katzen stammen ursprünglich aus Wüstengebieten und sind daher nicht die größten Trinker. Sie nehmen einen Großteil ihrer Flüssigkeit normalerweise über die Beutetiere auf. Das ist auch der Grund, warum eine reine Trockenfutterernährung ohne zusätzliche Wasseraufnahme zu Problemen führen kann.
Ausreichend Wasser ist entscheidend für:
- Nierenfunktion: Wasser hilft den Nieren deiner Katze, Abfallprodukte aus dem Körper zu spülen und Harnsteinen oder Nierenproblemen vorzubeugen.
- Kreislauf: Genug Flüssigkeit sorgt dafür, dass das Blut gut zirkuliert und alle Organe ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
- Verdauung: Wasser unterstützt eine gesunde Verdauung und kann Verstopfung vorbeugen.
- Temperaturregulierung: Auch wenn Katzen nicht so stark schwitzen wie wir, spielt Wasser eine Rolle bei der Regulierung ihrer Körpertemperatur.
Was tun, wenn deine Katze zu wenig trinkt oder Probleme hat?
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Katze zu wenig trinkt oder Anzeichen von Austrocknung zeigt, solltest du das unbedingt ernst nehmen und im Zweifel immer deinen Tierarzt kontaktieren. Anzeichen für Dehydration können sein:
- Lethargie und Schwäche
- Eingesunkene Augen
- Trockenes Zahnfleisch
- Verminderte Hautelastizität: Wenn du die Haut im Nacken leicht anhebst und sie sich nicht sofort glättet, kann das ein Zeichen sein.
Hier sind einige medizinische Aspekte und was du tun kannst:
- Hydrationsstatus überprüfen lassen: Dein Tierarzt kann den Hydrationsstatus deiner Katze genau beurteilen. Er wird eventuell eine Blutuntersuchung durchführen, um die Nierenwerte und Elektrolyte zu überprüfen, und eine Urinuntersuchung, um die Konzentration des Urins festzustellen.
- Flüssigkeitszufuhr anpassen:
- Umstellung auf Nassfutter: Wenn deine Katze hauptsächlich Trockenfutter frisst, ist die Umstellung auf hochwertiges Nassfutter oft der erste und wichtigste Schritt. Nassfutter hat einen sehr hohen Wassergehalt, der die tägliche Flüssigkeitsaufnahme deiner Katze erheblich steigert.
- Zusätzliche Wasserquellen: Biete mehrere Wassernäpfe an verschiedenen Stellen an. Achte darauf, dass die Näpfe sauber sind und das Wasser täglich gewechselt wird. Manche Katzen bevorzugen fließendes Wasser (Trinkbrunnen) oder mögen es, aus Gläsern oder Tassen zu trinken.
- Wasser mit Geschmack: Manche Tierärzte empfehlen, dem Wasser einen kleinen Schuss Thunfischsaft (ungesalzen!) oder Hühnerbrühe (ohne Zwiebeln, Knoblauch und Gewürze) zuzufügen, um es attraktiver zu machen. Sprich das aber unbedingt vorher mit deinem Tierarzt ab.
- Spritzenfütterung: In akuten Fällen oder bei sehr wählerischen Katzen kann es notwendig sein, Flüssigkeit vorsichtig mit einer nadellosen Spritze ins Maul zu geben. Dies sollte nur nach Absprache und Anleitung deines Tierarztes erfolgen.
- Behandlung von Grunderkrankungen: Wenn die geringe Wasseraufnahme ein Symptom einer tieferliegenden Erkrankung ist (z.B. Nierenerkrankung, Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion), muss diese Grunderkrankung entsprechend behandelt werden. Dein Tierarzt wird die notwendigen diagnostischen Schritte einleiten.
- Subkutane Flüssigkeitstherapie (Infusionen unter die Haut): Bei Katzen mit chronischen Nierenerkrankungen oder bei akuter Dehydration kann es notwendig sein, regelmäßig Flüssigkeit subkutan zu verabreichen. Dein Tierarzt kann dir zeigen, wie du das sicher zu Hause machst. Dies ist eine sehr effektive Methode, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
- Intravenöse Flüssigkeitstherapie (Infusionen in die Vene): In schweren Fällen von Dehydration oder bei akuten Notfällen ist eine stationäre Behandlung mit intravenösen Infusionen unerlässlich, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt schnell auszugleichen.
Das Wichtigste zum Schluss
Beobachte das Trinkverhalten deiner Katze genau und zögere nicht, deinen Tierarzt zu kontaktieren, wenn du dir Sorgen machst. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um ernsthafte Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Dein Tierarzt ist der beste Ansprechpartner, um die individuelle Situation deiner Katze zu beurteilen und die bestmögliche Behandlung einzuleiten. Gemeinsam sorgt ihr dafür, dass deine Katze fit und hydriert bleibt!
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