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Ragdoll – Die sanften Giganten

„Ragdoll“ ist eigentlich kein besonders schmeichelhafter Name für eine Katzenrasse. Übersetzt bedeutet er „Puppe aus Stofffetzen“. Er stammt von der kalifornischen Züchterin Ann Baker. Diese gab der von ihr in den 1960er-Jahren entwickelten Rasse den Namen, da sich die Tiere auf dem Arm schlaff wie eine Puppe hängenlassen. „Urmutter“ der Ragdolls ist eine Langhaarkatze namens Josephine. Diese paarte sich wohl mit einem Birmakater und bekam einen Sohn, der diesem zu verwechseln ähnlich sah, aber deutlich größer war. Baker bekam das Kitten und entschied sich, die Linie dieses Tieres fortzusetzen.

Baker meldete daher ein Patent für die Nachzüchtungen an. Bei den Ragdolls handelt es sich bis heute um die einzige Katzenrasse, für die dies geschah. Ursprünglich verlangte die Kalifornierin auch eine Lizenzgebühr für die Nachzucht jedes Tieres. Diese war jedoch so teuer, dass die Originalzucht schnell vor dem Aus stand. Zwei Familien, die bislang gemeinsam mit Baker tätig waren, trennten sich deshalb von ihr und führten ihre eigenen Ragdoll-Züchtungen lizenzfrei fort. 1991 wurde die Rasse schließlich basierend auf diesen Tieren offiziell anerkannt.

Besonderheiten der Ragdoll

Ragdoll-Katzen gelten als die größten Hauskatzen überhaupt. Männliche Tiere werden über einen Meter lang und bringen bis zu zehn Kilogramm auf die Waage. Bartholomew, der Kater von Züchterin Blanche Herman, kam deshalb sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Die Tiere haben ein relativ hohes Energielevel. Dies solltest Du berücksichtigen, wenn es um die Anschaffung von Spielzeug und Klettermöglichkeiten geht. Ragdolls verlangen zudem viel Aufmerksamkeit. Es sind keine Katzen, die sich gut als ruhige Begleiter für ältere Menschen eignen. Im Umgang mit den Menschen sind sie aber sanft und gutmütig, zudem miauen sie nur wenig.

Haltung und Pflege der Ragdoll-Katze

Idealerweise sollten Ragdoll-Katzen Freigänger sein. Für die reine Wohnungshaltung ist ihr Bewegungsdrang eigentlich zu hoch. Sehr große Häuser sind genau wie Grundstücke mit einem gut eingezäunten Garten geeignete Ausnahmen. Wer sich für die Wohnungshaltung interessiert, sollte im Zweifel lieber eine Birmakatze wählen. Diese ist den Ragdolls charakterlich und äußerlich sehr ähnlich, kommt mit einem Leben in festen vier Wänden aber deutlich besser zurecht.

Die Pflege der Ragdolls ist verhältnismäßig einfach, da sie keine Unterwolle haben. Du solltest sie einmal pro Woche kämmen. Damit beginnst Du am besten schon im Kittenalter, denn erwachsene Tiere können etwas schwieriger an die Prozedur zu gewöhnen sein. Durch die relativ langen Haare wirst Du zudem immer sehr genau sehen, wo sich die Fellnase zuletzt befand. Kaufe Dir deshalb eine Bürste oder einen Handschuh, der speziell für die Tierhaarbeseitigung gedacht ist.

Herzmuskel-Verdickung rassetypische Krankheit

Ragdolls hassen es, einsam zu sein. Wenn Du nur ein Tier anschaffst, sollte dieses deshalb auf jeden Fall Freigänger sein. Ansonsten erkrankt es psychisch leider schnell. Die zweite Katze muss dabei nicht unbedingt eine Ragdoll sein, aber natürlich hast Du keine Eingewöhnungsprobleme, wenn Du beispielsweise zwei Geschwister aufnimmst. Gesundheitlich gibt es ansonsten kaum etwas zu berücksichtigen. Die einzige rassentypische Erkrankung ist die Verdickung des Herzmuskels, die HCM abgekürzt wird. Hierfür gibt es allerdings einen Gentest, der anzeigt, ob ein Tier in Gefahr ist oder nicht. Gute Züchter lassen diesen ohnehin bei allen neugeborenen Tieren machen.

Steckbrief Ragdoll

GrößeSehr groß – Schulterhöhe über 40 cm
Längeca. 120 cm
Alter10 bis 15 Jahre
Gewicht5 bis 10 kg
HerkunftUSA
Haltung als Wohnungskatze
oder Freigänger empfohlen
Idealerweise Haltung als Freigänger
HaarausfallSehr stark
Für Allergiker geeignetNein
Verträgt sich mit Kindern/anderen HaustierenVerträgt sich gut mit Kindern, bei anderen Haustieren ist eine gewisse Eingewöhnungszeit nötig
BesonderheitenEinzelhaltung nicht empfehlenswert
FellfarbenSeal-Point, Blue-Point, Chocolate-Point, Lilac-Point, Red-Point, Cream-Point, Tabby, Tortie, Torbie
Rassetypische KrankheitenHCM (Herzerkrankung)
Preisab 700 Euro