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Leben

Warum lieben Katzen Kartons?

Wer eine Katze hat, kennt das folgende Szenario nur zu gut: Das Tier verliebt sich in Kartons jeder Art und quetscht sich auch dann noch in eine Box, wenn diese nur halb so groß wie die Katze selbst ist. Aber weshalb eigentlich? Was finden die Stubentiger so anziehend an Kartons? Die Forschung hat auf diese Fragen einige spannende Antworten gegeben. Diese vermögen auch zu erklären, weshalb gerade eine für unser Auge eher zu kleine Box die volle Zuneigung des Tieres genießt.

Wärme: Menschenräume sind für Katzen zu kalt

Wärme ist ein entscheidender Faktor, weshalb Katzen Kartons lieben – und dabei insbesondere enge Modelle schätzen. Für die Fellnasen sind die Temperaturen in Menschenräumen eigentlich zu kalt (abgesehen vom Hochsommer). Die Stubentiger fühlen sich bei 30 bis 36 Grad am wohlsten. Ein Karton isoliert und bündelt die Körperwärme. Die Fellnase fühlt sich deshalb geborgen und entspannt sich. Dies ist zugleich der Grund, weshalb Katzen keine Probleme haben, in einem Karton sehr schnell einzuschlafen – und dabei auch manchmal für uns Menschen eher unbequem wirkende Körperhaltungen einnehmen. Vergleichbar ist das Ganze mit der Bettdecke beim Menschen.

Komfort: Widerstand im genau richtigen Maß

Wer einen Stubentiger hat, weiß: Katzen können überall schlafen. Es spielt keine Rolle, ob es sich um das Bett eines Menschen, den Fußboden des Wohnzimmers oder die Steine der Auffahrt handelt. Dies ist allerdings nicht gleichbedeutend damit, dass die Tiere überall gleich gerne liegen. Katzen schätzen einen etwas härteren, aber nicht zu massiven Schlafgrund besonders. Sie mögen es zudem, wenn sie ihren Kopf ablegen können. Ein Karton bietet genau diese Optionen. Gleiches gilt beispielsweise für einen Wäschekorb oder eine Einkaufskiste, weshalb die Fellnasen auch in diesen gerne Quartier beziehen.

Rückzugsmöglichkeit: Karton hilft gegen Stress

Ein Karton hemmt den Stresslevel einer Katze massiv. Dies hat eine niederländische Studie herausgefunden, die an der Universität Utrecht durchgeführt wurde. Eine Box ist demnach eine Rückzugsmöglichkeit für das Tier. Diese reagieren in der Natur damit, dass sie Gefahren durch ein Versteck ausweichen. Der Karton simuliert dies. Die Studie zeigte, dass Katzen mit Kartons schon nach wenigen Tagen deutlich ruhiger und ausgeglichener waren als die Fellnasen ohne Kisten. Insbesondere für neue Umgebungen empfiehlt die Studie deshalb das Auslegen von Kartons – hier bräuchten Katzen ansonsten durchschnittlich zwei Wochen länger, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Die positiven Folgen bleiben aber auch mittel- und langfristig erhalten. Durch den konstant niedrigeren Stresslevel verbessert sich die Katzengesundheit. Beispielsweise profitiert ihr Immunsystem. Es geht der Katze also konstant besser.

Dürfen Kartons entsorgt werden?

Die bisherigen Ausführungen werfen natürlich eine Frage auf: Dürfen Kartons entsorgt werden, wenn diese den Katzen doch helfen und ihre Gesundheit unterstützen? Die Antwort ist ein klares „Jein“, wie so häufig im Leben. Gibt es andere Rückzugsorte in der Form sonstiger Körbe und Kästen, kann ein Karton problemlos beseitigt werden. Dies gilt erst recht, wenn die Fellnase die Umgebung kennt und sich in ihrem Revier befindet. Eine Höhle in einem Kratzbaum ist ebenfalls eine gute Alternative. Aber das Tier freut sich natürlich dennoch, wenn der Karton zumindest ein paar Tage bleiben darf.

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